„Ein guter Start in den Tag duftet nach Kaffee“. Große Teile der Weltbevölkerung unterschreiben dieses Zitat vermutlich. So gehört das psychotrope, koffeinhaltige Getränk zu den beliebtesten Genussmitteln der Welt.
Das wichtigste rund um Kaffee
Hergestellt wird er aus gemahlenen, gerösteten Kaffeebohnen und heißem Wasser und ist ein Produkt der Samen der Frucht der Kaffeepflanze. Der Mahl- und Röstgrad variiert je nach Art der Zubereitung. Die beiden wichtigsten Kaffeepflanzenarten sind der edle Arabica Kaffee, so wie der Robusta Kaffee, mit all ihren verschiedenen Variationen. Deren Qualitätsstufe orientiert sich an Sorte und Anbauregion. Heute wird Kaffee in mehr als 50 Ländern über den gesamten Globus verstreut angebaut. Dabei steht das Verhältnis von Robusta zu Arabica Kaffee bei etwa 40 zu 60.
Die Kaffeewirtschaft
Kaffee zählt zu den wichtigsten legalen Handelsprodukten. Anders als oft im Volksmund behauptet, stellt er jedoch nicht das zweitwichtigste Produkt nach Erdöl dar. Zwischen beiden liegen noch verschiedene Metalle wie Kupfer, Aluminium, oder Gold. Außerdem gibt es höhere Erlöse bei Weizen, Baumwolle, Milch und Fleisch.
Lange Zeit waren Brasilien und Kolumbien die führenden Kaffeeproduzenten der Welt. Heute hat sich Vietnam als zweitgrößter Produzent etabliert. Weltweit sind etwa 25 Millionen Menschen beim Anbau, Verarbeitung und Vertrieb beteiligt und leben davon, dass Menschen weltweit den Genuss und die Wirkung des Kaffees schätzen und lieben.
Der Kaffeehandel
Heute werden über 70% des globalen Handels zwischen 9 großen Handelsfirmen ausgeführt. Die natürliche Folge dieser Entwicklung ist ein enormes Ungleichgewicht zwischen den großen Playern und den vielen kleineren Produzenten aus allen Ecken der Welt.
Während wir Konsumenten vom konzentrierten Handel und den Niedrigpreisen profitieren, leiden viele Produzenten aus ärmeren Ländern gleichzeitig unter diesen Strukturen. Auch die Qualität des geliebten Genussmittels leidet unter der wachsenden Massenproduktion, wenn auch mehr und mehr in die Entwicklung neuer Röstverfahren investiert wird.
Während ein Großteil der Kosten früher für die Kaffeebohne gebraucht wurde, sind es heute die Kosten für die Zubereitung. Statt selbst gebrühtem Filterkaffee geht der Trend seit Jahren in Richtung Vollautomat und ähnlich aufwändige Methoden. Gleichzeitig entspricht die Qualität des Kaffees am Ende immer der Qualität der Bohne, ganz gleich wie teuer, schön, oder praktisch das Instrument ist. Und für die Bohne ist immer noch der oft vergessene Kaffeebauer zuständig.
Lebensgrundlage Kaffee?
In vielen Ländern der Welt, vor allem Schwellen- und Entwicklungsländern, macht die Produktion von Kaffee einen großen Einfluss auf das Bruttoinlandsprodukt aus. Große Ländern wie Brasilien oder Kolumbien, Äthiopien, Vietnam und viele andere sind finanziell stark von diesem Umsatz abhängig. Dieser Wirtschaftsfaktor bildet nicht nur die Lebensgrundlage für die rund 25 Millionen Angestellten dieser Industrie, sondern auch für deren Familien und Angehörige. Um für gerechte Arbeitsverhältnisse und Vergütung zu sorgen wird dem Fair-Trade heute immer mehr Bedeutung beigemessen. Sicherlich ein Punkt an dem jeder Konsument seinen Beitrag zu mehr Gleichgewicht in der Kaffee Wirtschaft leisten kann und darf.
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