Dächer einer Stadt

Dächer früher und heute – ein Vergleich!

Heute beherrschen Ziegel als Dacheindeckung das Bild. Eine Dachsanierung ist entsprechend einfach. Wenn ein Ziegel defekt ist, muss auch nur ein Ziegel ausgetauscht werden. Eine Rolle bei dieser Art von Dacheindeckung spielen auch Regenrinnen und Schneegitter. Eine weitere weit verbreitete Form der Dacheindeckung ist das Flachdach. Wichtig ist hier eine gute Versiegelung dieser Dacheindeckung. Früher gab es weit mehr Arten von Dacheindeckungen. In Deutschland gibt es in den verschiedenen Regionen eine ganze Reihe von unterschiedlichen Übrigbleibsel von traditionellen und historischen Dacheindeckungen, die heute allerdings nicht mehr Standard sind.

Reet

Zu den traditionellen Dacheindeckungen gehört Reet. Bei Reet handelt es sich um eine Stroheindeckung. Es handelt sich hier um eine weiche Bedachung, die vor allem im Mittelalter üblich war. Am besten hält Reet auf Walmdächern. Reetbedeckte Dächer findet man heute vor allem noch in Norddeutschland und im Norden von Europa. Reet wird dabei in mehreren Lagen aufgebracht und an Dachlatten mit der Hilfe von Draht befestigt.

Wenn Reethäuser heute einer Dachsanierung unterzogen werden, muss natürlich ein Fachmann kommen, der sich mit dieser Art von Dacheindeckung auskennt und der verschraubt heute die Reetballen in der Regel heute an den Dachlatten. Die Reetdächer weisen eine hohe Festigkeit auf und sind auch eine gute Wärmedämmung von oben her und haben eine gute Dampfdiffusionsfähigkeit. Reet hält auch Feuchtigkeit ab, ist allerdings gegen zu viel Feuchtigkeit auch ein bisschen anfällig. Es handelt sich eben um nichts anderes als um Stroh.

Holz und Schieferplatten

Die ersten Häuser wurden allerdings mit Holz abgedeckt. Es handelt sich insbesondere um Holzschindeln. Diese Art von Dacheindeckung war vor allem in Gebieten anzutreffen, die sehr waldreich sind. Aus Holz waren auch die Häuser. Heute sind Holzeindeckungen vor allem noch in der Alpenregion anzutreffen. Dort wird für die Holzschindeln Fichtenholz verwendet, aber auch Lärchenholz. In Mitteldeutschland verwendet man Eichenholz oder Buchenholz für die Holzschindeln. Die Dachsanierung von Holzschindeln ist im Übrigen auch sehr einfach. Während Reet und Holz als Dacheindeckung vielen bekannt ist, sind Schieferplatten als Dacheindeckung eher unbekannt. Allerdings sind damit bis heute historische Häuser im Sauerland eingedeckt.

Des Weiteren gibt es vor allem bei den Flachbauten auch Blechdächer und Metalldächer. Wichtig war einst, dass die Materialien für die Dacheindeckung vor Ort verfügbar waren. Denn lange Transportwege wurden damals nicht bewältigt, da es noch keine gut ausgebauten Straßen gab. Wo Ton abgebaut wurde – am Beispiel Deutschlands gesehen – wurden indes schon früh Dachziegel aus Ton hergestellt und damit die Dächer eingedeckt. Und vor allem sollte die Dacheindeckung auch den örtlichen Begebenheiten entsprechen. Erreicht wurde dies auch durch die Form der Dächer, wie beim Schwarzwaldhaus. Die Dachform ist bei den Schwarzwaldhäusern entsprechend darauf ausgerichtet, dass sie in der Lage ist große Mengen an Schnee aufnehmen zu können.

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